Wer oder was ist Franconia?




Franconia ist eine in Aachen ansässige katholische, nichtschlagende und farbentragende Studentenverbindung. Als solche ist sie eine Gemeinschaft von derzeitigen und ehemaliger Aachener Studenten aller lokalen Hochschulen und aller Fachrichtungen.

Für uns, die Mitglieder der Franconia, bedeutet dies, dass wir unsere Studienzeit in und neben der Hochschule zusammen gestalten. Das schließt das gemeinsame Studieren ein, wobei wir von den Erfahrungen und Materialien unserer “älteren Semester” profitieren. Außerdem helfen uns Fachvorträge, welche regelmäßig bei uns stattfinden.


Auch die Geselligkeit kommt bei uns nicht zu kurz - sei es durch die von uns organisierte Frankenparty (welche unter Aachener Studenten bekannt und beliebt ist) oder einfach nur durch gemütliche Abende in unserem Haus in der Ludwigsallee.

Wichtig ist uns auch, dass jedes unserer Mitglieder sich in der Gemeinschaft selbst verwirklichen kann - jeder kann seinen Beitrag zu unserer Entwicklung nach seinem eigenen Geschmack beisteuern. Was uns von vielen anderen Verbindungen unterscheidet ist unsere Entscheidung gegen das studentische Fechten.

 


Als Mitglied des Cartellverbands der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen gehören wir Europas größtem Akademikerverband mit über 30.000 Mitgliedern an.


Als Mitglieder dieser Gemeinschaft nennen wir uns Aachener Franken.

Der Cartellverband (CV) in Zahlen

1856

gegründet

30000

Mitglieder

126

Verbindungen

Unsere Prinzipien




Religio

ist unser Bekenntnis zum katholischen Glauben und damit auch eine Entscheidung gegen die Verkürzung der menschlichen Intelligenz auf eine nur berechnende und funktionale Vernunft. Der gemeinsame Besuch von Gottesdiensten und Andachten gehört genauso zu unserem christlichen Selbstverständnis wie auch die Ablehnung des studentischen Fechtens.

Scientia

bringt unser Bestreben zum Ausdruck, Wissen und Bildung interdisziplinär zu vertiefen und zu erweitern. Diese Ziele unterstützen wir durch diverse Veranstaltungen gesellschaftlicher, politischer oder wissenschaftlicher Art, wie zum Beispiel Exkursionen und Vorträge.

Amicitia

ist die im Studium begründete Freundschaft, ist das Prinzip, welches unsere Gemeinschaft trägt und vorantreibt. Sie wird beflügelt durch gemeinsame Aktivitäten auch über das Verbindungsleben hinaus und geprägt durch die starke Verbundenheit von Altherrenschaft und Aktivitas.

Patria

steht für die Bereitschaft, Verantwortung für Demokratie und Gesellschaft sowohl für Deutschland als auch für Europa zu übernehmen. Als selbstverständlich erachten wir dabei die Treue zum Grundgesetz und die Ablehnung jeglichen Extremismus.

Warum Franconia?




Wir werden oft gefragt, warum man Mitglied unserer Franconia werden sollte bzw. was uns dazu bewegt hat der Franconia beizutreten. Dafür gibt es viele Gründe. Einige davon haben wir hier zusammengetragen.

Studieren ist wie ein Essen zubereiten. Du bist Koch und stellst Deine Zutaten selbst zusammen. Die Uni stellt Dir zwar die Grundnahrungsmittel zur Verfügung, für ein gelungenes Festmahl liegt der individuelle Geschmack jedoch in Deiner Hand! Du kannst im eigenen Saft schmoren oder über den Tellerrand hinausblicken. Um uns fachübergreifend weiter zu bilden, veranstalten wir jedes Semester Vorträge und Exkursionen zu Themen aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Da wir Studenten aus allen Fachrichtungen sind, haben wir Zugang zum gesamten Studienspektrum und lernen von dem jeweils Anderen. Durch den Kontakt zu älteren Semestern fallen einem der Überblick im eigenen Studienalltag und die Planung für das weitere Fortkommen leichter.

Das wohl größte Gut ist der Kontakt, die Kommunikation und ganz besonders die Freundschaft zwischen den Mitgliedern. Wir pflegen den Comment des bundesbrüderlichen „Du“. Das bedeutet, dass man alle Bundes- und Cartellbrüder, auch Alte Herren, duzt. Dadurch ist ein reger Austausch zwischen den verschiedenen Generationen einfacher und existenter. Unsere Gemeinschaft zeichnet sich dadurch aus, dass man die Menschen, die man während der intensiven Zeit des Studiums kennen und schätzen lernt, später nicht mehr aus den Augen verliert. Bei uns wird von Beginn des Studiums an der Kontakt mit den ehemaligen Studenten gepflegt. Ein großes Erlebnis ist es zu sehen, wie die einzelnen Jahrgänge zu unserem Nikolaus- und Stiftungsfest ihr Wiedersehen feiern. Unser Haus ist dabei ein Ort des lebendigen Austauschs zwischen den Generationen.

Der Mittelpunkt unseres Gemeinschaftslebens ist unser schönes Frankenhaus am Salvatorberg, ein reger Treffpunkt für Mitglieder jungen und älteren Semesters. Auf der Gesellschaftsetage oder den Terrassen unseres Gartens trifft man sich zu jeder Tageszeit zum Essen, zum Feiern oder zu einer der diversen Veranstaltungen.


Ebenso bietet unser Hausin der Ludwigsallee 101 mit insgesamt 16 Zimmern Wohnraum für Mitglieder und Studenten, die an unserem Verbindungsleben interessiert sind.

Softskills sind heute in aller Munde und überall gefragt. Bei uns trägt jedes Mitglied eine Zeit lang die Verantwortung für die Gemeinschaft im Vorstand der Verbindung. Diese Arbeit bietet viele Herausforderungen, wie zum Beispiel die Gestaltung des Semesterprogramms oder die Organisation von Festen und Partys. Dabei hast Du die Gelegenheit, Deine Teamfähigkeit und Dein Organisationstalent unter Beweis zu stellen und weiter zu entwickeln. Jeder kann im Vorstand seine eigenen Ziele und besonderen Vorstellungen für ein gelungenes Semester verwirklichen.

Unsere Gemeinschaft lebt vom Austausch untereinander. Bei uns gibt es oft die Gelegenheit, ehemalige Aachener Studenten jeden Alters zu treffen. Die Erfahrungen der älteren Bundesbrüder können Dir helfen und Deinen Horizont erweitern. Aber auch über unsere Gemeinschaft hinaus pflegen wir Kontakt zu den anderen Verbindungen in unserem Dachverband. Mit 30.000 Mitgliedern in 126 Verbindungen aus ganz Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Japan, Polen und der Schweiz stellt der CV, der Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen, den größten europäischen Akademikerverband dar. Die zahlreichen Besuche untereinander bieten uns auch die Möglichkeit, günstig mit Freunden andere Städte, Hochschulen und Lebensarten kennen zu lernen.

Wir alle leben in einer Gemeinschaft, deren Zusammenleben auf vielfältige Art und Weise geregelt wird. Du kannst sie als gegeben hinnehmen oder Dein Recht gebrauchen, aktiv ins Geschehen einzugreifen. Als Student hast Du zum Beispiel die Möglichkeit, Dich in der Hochschulpolitik zu engagieren. Unser Anliegen als Verbindung besteht darin, Dein Interesse für das politische und gesellschaftliche Engagement zu stärken. Inhaltlich handelst Du aber einzig und allein nach Deiner eigenen Überzeugung und bist in Deiner Wahl vollkommen frei.

Unsere Geschichte




Die K.D.St.-V. Franconia wurde am 17. Oktober 1898 als Studentenverbindung in Aachen gegründet. Die Burschenfarben wurden auf Schwarz-Grün-Gold, die Fuchsenfarben auf Schwarz-Gold und der Zirkel auf seine heutige Form festgelegt. Als erstes Mitglied nahm man Oswald Höhl auf. Seit ihrer Gründung ist Franconia Mitglied im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV).


Am 20. November 1898 wurde die erste Satzung der Verbindung vom Senat der Technischen Hochschule Aachen genehmigt. Damit ist die Verbindung bis heute als Korporation an der Hochschule offiziell anerkannt. Durch dieses Ereignis waren alle Voraussetzungen gegeben, dass die Verbindung am 18. Dezember 1898 in den CV unter Patenschaft der K.D.St.-V. Bavaria Bonn aufgenommen werden konnte. Als ersten Philistersenior wählte man 1906 Oswald Höhl.


Im Jahr 1906/07 fand die Versammlung des CV (Cartellversammlung, C.V.) in Aachen statt, deren Vorsitz Franconia inne hatte. Zu dieser Zeit mussten die Veranstaltungen der Verbindung in Kneipen wie dem "Wehrhaften Schmied" oder dem "Reichshof" stattfinden, da es noch kein eigenes Verbindungshaus gab. So setzte man sich ab 1908 zum Ziel, ein Haus für die Verbindung zu erwerben. Dazu gründete man am 12. Januar 1908 den Studentenheimverein Franconia, der dann im April 1911 das erste Frankenhaus in der Turmstraße 36 kaufte.


Während des ersten Weltkrieges wurden keine Farben in der Öffentlichkeit getragen und das Frankenhaus wurde zum 01. Januar 1917 geschlossen. Im November desselben Jahres wurde das Verbindungshaus beschlagnahmt. Der Verbindungsbetrieb lief jedoch weiter.


1920 war die Aktivitas auf 80 Aktive gewachsen. Ferner wurde man der Aufnahmegesuche von Studenten nicht mehr Herr. So gründete Franconia ihre Tochterverbindung, die K.D.St.-V. Kaiserpfalz in Aachen, zu der noch heute ein intensives Verhältnis herrscht.


1924 erschien die erste Verbindungszeitschrift in Journalform: Schwarz-Grün-Gold (SGG). Sie enthält bis heute die wichtigsten Neuigkeiten über die Verbindung und wird zu Beginn jeden Semesters an die Verbindungsmitglieder verschickt.


1926 konnte das Haus in der Turmstraße 36 wieder eingeweiht werden. 1929 gründete sich die Fuchsenverbindung Rheno-Panama (RhP!). Als Erkennungszeichen tragen die Mitglieder Hosenträger in Fuchsenfarben und Strohhüte.


1932 stellte Franconia mit 91 Mitgliedern bei insgesamt 950 Studenten an der TH Aachen fast 10% der Aachener Studierendenschaft.


Am 03. November 1935 fand die letzte studentische Kneipe Franconias in vollen Farben vor dem zweiten Weltkrieg statt. Im Zuge der Gleichschaltung war eine Existenz Franconias nicht mehr möglich. In Folge dessen löste die Altherrenschaft die Verbindung am 01. Juni 1936 auf und musste im folgenden Jahr das Frankenhaus verkaufen.


In den Jahren 1945 und 1946 machte man sich an die Wiederbegründung des Altherrenverbandes. Dieser übergab im Mai 1947 der zuvor im Februar gegründeten „Gruppe Roland“ (ursprünglich „Gruppe Amicitia“) die Frankenfarben. Im November 1947 kaufte der Studentenheimverein das Haus in der Kruppstraße 12 als neues Verbindungshaus, woraufhin sich 1949 die Gruppe Roland in die Aktivitas der K.D.St.-V. Franconia umbenannte.


Am 28. Juni 1950 genehmigte der Rektor und der Senat der RWTH Aachen die Wiederbegründung der K.D.St.-V. Franconia und erkannte sie somit wieder als Korporation an. 1954 wurde das Grundstück in der Turmstraße 36 wieder in Besitz genommen. Drei Jahr später beschloss die Verbindung, beide Immobilien zu verkaufen (Turmstr. 36 an die RWTH Aachen, Kruppstr. 12 an die damals hier ansässige K.D.St.-V. Saxo-Thuringia), um das Haus in der Ludwigsallee 101 zu kaufen. Dieses konnte 1959 zum 60. Stiftungsfest eingeweiht werden.


Seit dem Jahr 1957 stellt Franconia allein die Aachener Domwächter und hütet so 365 Nächte im Jahr das Aachener Weltkulturerbe. Dies hat seinen Ursprung in der Feuerwache für den Aachener Dom während des II. Weltkrieges.


Die Verbindung feierte im Mai 1999 ihr 100. Stiftungsfest im Eurogress Aachen.